Wie Sie Ihr Erfolgsinstrument professionalisieren - Macht der Stimme

Die Stimme ist ein mächtiges Instrument, um andere in Gesprächen, Debatten oder bei Reden und Vorträgen von sich zu überzeugen. Eine tiefe, sonore Stimme lässt bei Zuhörer häufig den Eindruck einer ausgeglichenen, selbstbewussten und kompetenten Person entstehen. Wer eine hohe, dünne Stimme hat, wird hingegen eher als unsicher und inkompetent angesehen. Unterschätzen Sie daher nicht die Macht Ihrer Stimme. Mit professionellem Stimmtraining können Sie an Ihrem Erfolgsinstrument arbeiten.

Stimmlage

Zunächst müssen Sie die Indifferenzlage Ihrer Stimme finden, d.h. die Stimmhöhe, mit der Sie mühelos längere Zeit sprechen können. Sie können dazu einen einfachen Trick anwenden: Stoßen Sie einen Seufzer der Erleichterung auf „mmm“ aus. Zu dem Ton, der dabei entsteht, sollten Sie während des Sprechens immer wieder zurückkehren. Wichtig ist auch, dass sich Ihre Stimme entfalten kann. Die Stimme ist ein Spiegelbild unserer emotionalen Verfassung. Bei Ärger beispielsweise schlagen die Stimmlippen sehr abrupt zusammen, was die Stimme gequetscht klingen lässt. Angst zeigt sich auf ähnliche Weise: Die Spannung im Körper überträgt sich auf die Kehlkopfmuskulatur, die Stimme wird höher und nimmt monotonen Charakter an. Der in solchen Situationen häufig unternommene Versuch, der Stimme durch Druck und Anspannung einen festen Klang zu geben, führt genau zum Gegenteil.

Stimmbildung

Die Stimme kann sich nur dann optimal entfalten, wenn die Sprechwerkzeuge miteinander harmonieren. Die wichtigsten sind Atmung, Kehlkopf und Körperhaltung.

  • Atmung: Sprechen ist eine Spezialfunktion unserer Atmung. In Stresssituationen wird die natürliche Atmung gestört, wir beginnen zu keuchen oder zu hecheln. Ziel der Stimmbildung muss es sein, die Atmung effizient einzusetzen. Die Zwerchfellatmung ist besonders wichtig, da sie eine wohldosierte Luftzufuhr zum Kehlkopf ermöglicht. Sie können sie üben, indem Sie sich z. B. auf den Rücken legen und eine Hand auf Ihrem Bauch platzieren. Wenn Sie richtig atmen, bewegt sich die Hand beim Einatmen nach oben, und beim Ausatmen sinkt sie wieder nach unten. Eine entspannte Atmung erhöht Ihre innere Beweglichkeit, Sie fühlen sich frischer, können emotionale Spannungen abbauen und sich besser artikulieren.
  • Kehlkopf: Für die Stimmerzeugung ist der Kehlkopf das zentrale Organ. Er funktioniert im Grunde wie eine Orgelpfeife. Um den Kehlkopf optimal auf eine Rede oder eine Debatte vorzubereiten, müssen Sie für ausreichende Feuchtigkeit sorgen. „Geschmiert“ klingt Ihre Stimme besser, und Sie wirken stressbedingter Austrocknung des Mundes entgegen. Wichtig ist, dass Sie wenig Kaffee, Tee oder Cola zu sich nehmen, denn koffeinhaltige Getränke trocknen ebenso wie bestimmte Gewürze (Pfeffer, Salz, Curry) den Körper aus. Außerdem müssen Sie auf ausreichende Luftfeuchtigkeit im Vortragsraum achten. Sammeln Sie vor dem Sprechen in der Mundhöhle Speichel. Beim Schlucken von Speichel gelangt nämlich – anders als beim Trinken von Flüssigkeiten – auch eine kleine Menge unter den Kehldeckel, sodass Ihr Kehlkopf ausreichend befeuchtet wird. Störungen und Erkrankungen des Kehlkopfes sollten Sie ernst nehmen, denn sie können unbehandelt zu Problemen führen, die Sie so schnell nicht wieder los-werden. Frühsymptome einer Störung Ihrer Stimme sind die rasche Ermüdung der Stimmbänder, Halskratzen, ein verringerter Stimmumfang und Halsverspannungen. Gewohnheitsmäßiges Räuspern sollten Sie unbedingt vermeiden, denn es belastet Ihre Stimmbänder unnötig.
  • Körperhaltung: Beim Training Ihrer Stimme geht es auch um die richtige Körperhaltung. Sorgen Sie für festen Stand („Erdung“), leicht angewinkelte Knie, eine flexible Hüfte und eine gerade gehaltene Wirbelsäule. Achten Sie darauf, dass Ihre Schultern und Ihr Nacken locker sind. Verspannungen in der Schultermuskulatur wirken sich unmittelbar auf die Stimme aus, die dann gequetscht klingt. Den Kopf sollten Sie gerade halten, um optimale Lautbildung zu erreichen.

Jede Stimme ist trainierbar. Stimmqualität hängt von den Ausdrucksmöglichkeiten ab, nicht von bestimmten Stimmlagen. Setzen Sie hohe und tiefe Töne, Kopf- und Bruststimme sowie die Lautstärke variabel ein. Durch regelmäßiges Training können Sie viel erreichen.

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